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Musikorganisation für Tanzlehrer/Tanzschulen . Teil 2

Grundlage Die Datenbank

Die Grundlage für die Organisation von Musik, nicht nur für Tanzlehrer, ist die Datenbank, in der Informationen über die jeweiligen Stücke erfasst sind.

Selbstverständlich werden Titel und Interpret erfasst, sowie die Dauer eines Liedes. Man will schließlich wissen, um welches Lied es sich handelt. Zusätzlich kann man das Album einpflegen und ein (zumindest grobes) Genre. Das empfiehlt sich für alle Musiksammlungen und ist nicht spezifisch für Tanzmusik. Mit diesen Basis-Informationen kann man immerhin Liedwünsche erfüllen und schnell Listen für eine Schlagerparty oder Rockfete erstellen.

Wie in Teil 1 dargestellt halte ich darüber hinaus folgende Datenbankeinträge für notwendig, um als Tanzlehrer Musik effizient zu managen:

  • welcher Tanz passt zum Lied
  • Takte (oder schlechter: Schläge) pro Minute
  • Dauer bis zum einsetzen des Taktes (Auftakt)
  • Skala: wie gut ist das Lied (Liedwertung)
  • Skala: wie gut ist das Lied tanzbar

Eher aus persönlichem Ehrgeiz als mit wirklichem Nutzwert markiere ich zusätzlich, ob ein Lied Gesang enthält.

 

Handling Das Programm

Die Fülle an Informationen erfordert natürlich ein leistungsfähiges Verwaltungsprogramm, das einem bei der Auswahl der Musik unter die Arme greift. Als Tanzschule/-lehrer muss man sich meist zwischen zwei Dingen entscheiden: entweder man nutzt ein DJ-Programm, und macht Abstriche bei der Verwaltung oder man nutzt eine Musikverwaltung und macht Abstriche bei den DJ-Funktionen. Meine Entscheidung ist schon vor Jahren auf JRiver gefallen, ein Programm, dass vor allem eine leistungsfähige Verwaltung bietet.

Einziges echtes Manko für den Tanz-Bereich: man kann Lieder zwar in der Geschwindigkeit ändern, man benötigt dafür aber mindestens drei Klicks. Die Vorteile und warum jede Tanzschule dieses Programm einsetzten sollte, erkläre ich in Teil 3. Jetzt aber erst mal zum Handling der Datenbank.

Screenshot zu JRiver Media Center

Im “JRiver Media Center” kann man sogenannte “Smartlists” erstellen, die einem viel Arbeit abnehmen, wenn man eine gut gepflegt Datenbank besitzt. Im linken Bereich werden angelegte Smartlists angezeigt. Die oberen sind nichts besonderes und umfassen lediglich jeweils alle Lieder eines Tanzes. Klickt man also links auf “Quickstep” bekommt man alle Lieder angezeigt, die als Tanzattribut “Quickstep” enthalten, also auch solche, die sowohl “Quickstep” als auch “Foxtrott” und “Cha Cha” zugleich sind.

Um sich innerhalb einer solchen Tanzliste besser zurecht zu finden, gibt es unten links die Möglichkeit, weiter zu differenzieren. Klickt man nach der Auswahl des Tanzes z.B. auf “Einstieg“, werden nur die Lieder des Tanzes aufgelistet, die sehr gut tanzbar sind. Weniger wichtig ist für den Einstieg, dass das Lied an sich gut ist. Außerdem werden keine Lieder angezeigt, deren Auftakt länger als eine halbe Minute dauert, oder die schneller sind als normale Vertreter des jeweiligen Tanzes. Bei der Auswahl “Fortgeschrittene” ist es nicht mehr so wichtig, das der Takt deutlich zu hören ist, dafür werden hier nur Lieder aufgelistet, die besonders gut gefallen. (Der Vollständigkeit halber: Zwischen den Ausdifferenzierungen gibt es große Schnittmengen; viele Lieder tauchen z.B. sowohl in der Liste “Einstieg” als auch in der Liste “Fortgeschrittene auf)

Diese Vorselektion erleichtert die Liedauswahl ungemein und verhindert grobe Ausrutscher. Das einzige Feld, das bei der Auswahl von Liedern noch beachtet werden sollte, ist das mit der freien Tanznotiz. Alles andere wird bereits von der Automatik ausreichend berücksichtigt.

Interessanter als diese relativ einfach strukturierten Listen sind die unter dem Abschnitt “automatische Listen” zu findenden Listen. In den Listen “Liederpool […]” werden automatisch alle Tanzlieder für verschiedene Szenarien (z.B. Unterricht, Turniertraining) zusammengesucht. Dabei wird neben den Tanzattributen auch das Genre und die Dauer berücksichtigt. Es passiert also nicht, dass plötzlich ein 30-Minuten-Discofox-Mix läuft oder ein alter Schlager von Karel Gott. Vom Nutzer aktiv genutzt werden die Listen mit den seltsamen Namen wie z.B. “1x | 3 | 3 | — | —- | Salsa“. Das bedeutet: 1x kommt jeder Tanz vor. Die Liste enthält 3 Lateintänze (also Cha Cha, Rumba, Jive; bei einer 4 wäre zusätzlich die Samba dabei), 3 Standardtänze, keinen () Discofox, keinen (—-) Wiener Walzer und eine Salsa. Bei jedem Aufruf einer Liste sucht das Programm zufällig neue Lieder mit passenden Kriterien aus dem passenden Liederpool. So kann man automatisiert Listen mit Tänzen zum Durchtanzen erstellen lassen. Die sind dann wahlweise in der Turnierreihenfolge sortiert oder zufällig gemixt.

Ziel Der Nutzen

Musik ist entscheidend für den Tanzunterricht. Und als Trainer möchte man vor allem im Gesellschaftsbereich nicht immer die gleichen Lieder laufen lassen. Das JRiver Media Center hilft einem zusammen mit einer gut gepflegten Datenbank dabei, den Überblick zu behalten und schnell auf alles zugreifen zu können. Der größte Vorteil dieses Systems: auch jemand, der vollkommen neu an meinem Rechner ist braucht nur eine kurze Einweisung in die Grundfunktionen des Programms und ist sofort in der Lage, gute (Tanz)Musik laufen zu lassen. Ohne auch nur einen einzigen Titel zu kennen!

Warum man dafür nicht auch jedes andere Programm nehmen kann, sondern das Media Center nutzen sollte, erzähle ich im nächsten Teil!

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